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          Philosophische Lebensberatung  (unvollständig) 
          Inhalt 
          Vorbemerkung: Was    kann philosophische Lebensberatung? 
          Gibt es einen Sinn    des Lebens? 
          Wie  viel  Weltanschauung braucht der Mensch? 
          Kann ich moralisch    handeln? 
          Soll ich auf mein    Gewissen hören? 
          Muss man sich    bilden? 
          Ist  Glück heute möglich? 
          Wut, Groll, Hass und Zorn  
          Über Freundschaft 
          Gibt es Moral im    Zusammenleben zwischen Mann und Frau? 
          Sollte ich in der    Ehe oder Zweierbeziehung treu sein? 
          Kann man heute noch    eine Familie gründen? 
          Sollte man Kinder    großziehen? 
          Was heißt    Selbstverwirklichung? 
          Was ist, wenn meine    Selbstverwirklichung auf Kosten des Lebenspartner geht? 
          Wie viel    Fernsehkonsum ist angebracht? 
          Welche Rolle sollte    Sport in meinem Leben spielen? 
          "Wie  hältst du's mit der Religion?" 
          Was geht uns der Tod    an? 
          Soll ich in einer    politischen Organisation mitarbeiten? 
            
          Weitere    Reflexionen auf anderen Seiten 
             
          Vorbemerkung: Was kann philosophische Lebensberatung? 
          Lebensberatung, noch dazu philosophische ist problematisch; da ich Sie nicht    kenne, wie soll ich Sie bei Ihrem Lebensweg beraten? Eine philosophische    Beratung kann sich  immer nur im Allgemeinen bewegen. Da aber unser Leben nicht    nur individuell bestimmt ist, sondern wesentlich auch durch das Allgemeine    geprägt wird, ist eine philosophische Beratung zumindest möglich. Ratschläge    für das Leben beziehen sich auf Sitte und Moral, entsprechend ist die Ethik    dafür die Grundlagenwissenschaft. 
          Dies ist keine psychologische Beratung für psychisch kranke oder labile    Menschen. Philosophische Lebensberatung geht auf  die Prinzipien, die das Leben    von Individuen heute bestimmen sollten, sowie auf die Chancen, ob und wie    sie realisiert werden können. Das verlangt eine gewisse  Desillusionierung des    Bewusstseins. Psychologische Beratung fragt nach den individuellen Leiden. Sie    muss untersuchen, wie ein Mensch tatsächlich denkt und fühlt, um ihn    helfen zu können. Philosophie aber ist Prinzipienwissenschaft. Beachtet man allerdings bestimmte Prinzipien nicht, dann ist ein Scheitern in diesen oder jenen Lebnslagen wahrscheinlicher. Wer keine Prinzipien hat, ist abhängig von anderen oder seinen unreflektierten inneren Impulsen. 
          Unter den Bedingungen einer Klassengesellschaft mit einem Wirtschaftsystem, das anarchisch ist, gibt es weder für ein Leben nach Prinzipien noch für ein spontaneistisches dahinwurschteln eine Garantie. Deshalb enden viele Reflexionen über Lebensregeln mit einem Hinweis auf die notwendige Veränderung der gesellschaftlichen Verhältnisse.  
          Was der  Leser aus meinen philosophischen Ratschlägen macht, liegt  allein in    seiner Verantwortung. Die vorgeschlagenen Lebensregeln sind allgemeine Sätze,    sie bedürfen der Einsenkung in ein konkretes Leben und deshalb vieler    Modifikationen, Abstufungen und auch der Negation, wenn sie nicht für Sie als    Leser zutreffen. Dies müssen Sie für sich selbst leisten, denn ich kenne Ihr    Leben nicht. 
          Zur Kritik der bürgerlichen "Lebenskunst" - siehe Erinnyen Nr.19.  
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          Gibt es einen Sinn des Lebens? 
          Diese Frage kann ich nur beantworten, wenn ich zuerst frage, warum der    Sinn des Lebens überhaupt zum Problem geworden ist. In der Antike und im    Mittelalter war dies kein Problem. Das antike Schrifttum gibt uns Auskunft, das    jeder Mensch nach der Glückseligkeit (Eudaimonia) strebe, auch wenn die    Auffassungen darüber, was Glück sei, differierten. Im Mittelalter war man    bescheidener und wollte ein gottgefälliges Leben in der Hoffnung, wenigstens im    Jenseits volles Glück zu erlangen. Heute sind 89 % der Erwerbstätigen    Lohnabhängige, d.h. ebensoviel Prozent der Gesamtbevölkerung leben von    Lohnarbeit. Ein wesentlicher Teil ihres Lebens, nämlich der Teil, der ihre    Existenz sichert, ist demnach fremdbestimmt. Überblickt man von einem gewissen    Alter sein Leben als Lohnabhängiger, dann kommt die Frage nach dem Sinn eines    solchen Daseins schon auf. Die Ideologen greifen diese Frage gern auf und    bedienen ihre Klientel mit "Sinnangeboten". Kongresse werden    veranstaltet mit dem Thema: "Die Suche nach Sinn". Und eine ehemals    kritische Psychoanalyse entblödet sich nicht, eine "Logotherapie"    anzubieten, um noch den sinnlosesten Lebenssituationen einen Sinn zu    geben.  
          Das geht etwa so: Dein Lebenspartner ist gestorben, du leidest - genau das    ist aber der Sinn dabei, denn angenommen, du wärest gestorben, dann würde    jetzt dein Partner leiden, wie es nun einmal gekommen ist, nimmst du deinem    Partner das Leiden ab, das ist der Sinn deines Leidens. Ob jemand dadurch    getröstet wird, bezweifle ich. Meine Lebenserfahrung hat mir gezeigt, dass nur    die Wahrheit - wenn nicht tröstet, so doch mein Selbst anerkennt und achtet.    Ist ein geliebter Mensch gestorben, dann ist er weg, für immer, nichts weiter.    Lediglich in meiner Erinnerung ist er für mich anwesend. Das ist brutal,    Ausdruck unserer Naturverfallenheit und hat vielleicht auch gesellschaftliche    Gründe, enthält aber keinen tieferen Sinn. 
          Nach den Sinn des Lebens fragen die Menschen dann,  wenn ihnen ihr Leben    sinnlos erscheint, weil sie es für das Wachstum des Kapitals opfern mussten, um    ihre materielle Existenz zu sichern. Abstrahiert von diesen gesellschaftlichen    Bedingungen des heutigen Lebens, rein moralisch betrachtet, ist der Mensch Zweck    an sich selbst. Sein Sinn besteht allein darin, dass er da ist. Das genügt. Er    ist ein Stück organisierte Materie, das Bewusstsein hat und das weiß, das es    Bewusstsein hat, also aus der Natur zum Selbstbewusstsein erwacht ist.     Angesichts der riesigen Ansammlung toter Materie im Weltall und der ungeheuren    Leere des Raumes, kennen wir nichts Großartigeres als den Menschen. Er hat sich    mit Göttern verglichen, weil er selbst die Eigenschaften hat, die er in    Göttergestalten überhöht imaginiert hat.  
          Wenn nun in der kapitalistischen Ökonomie der Mensch zum bloßen Mittel der    Produktion von akkumulierbaren Mehrwert erniedrigt wird, so dass er nach einem    Sinn seines Lebens suchen muss, um sein sinnloses gesellschaftliches Dasein zu    ertragen, dann sollte er sich besser seiner Lage bewusst werden. Vielleicht wird    er dann ernüchtert diese sinnlose Frage nach dem Sinn seines Lebens fallen    lassen und sich gegen diese Erniedrigung wehren. Er wird dadurch für sich    endlich zum Selbstzweck, was er erst nur an sich war, und spürt die tiefe    Befriedigung, die im Kampf um ein menschenwürdiges Dasein liegt. 
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          Wie  viel  Weltanschauung braucht der Mensch? 
              Jeder Mensch macht sich eine Vorstellung  von der Welt. Wahrscheinlich haben sogar höhere Säugetiere eine sinnliche  Vorstellung von ihrer Umgebung. Die Menschen können aber über ihren  unmittelbaren Umkreis hinausschauen – und jede Grenze ist ihnen nur Anlass  gewesen diese zu durchbrechen. So haben die Griechen und Römer alle äußeren Völker  als Barbaren angesehen, durch ihr Expansionsstreben mussten sie sich aber mit  ihnen arrangieren. Im späten Mittelalter wurde nicht nur begonnen neue  Handelswege zu suchen und die ganze Erdkugel zu erforschen, sondern diese auch  als Mittelpunkt der Welt zu bezweifeln. Das neue „Weltbild“ von Kopernikus,  Galilei und Keppler revolutionierte das Verständnis vom Kosmos und heute träumen  die Menschen mit schlechten Filmen zwischen den Galaxien hin- und   herzureisen.  
                Die Philosophie ging z.T. andere Wege, sie wollte nicht  das äußere Weltbild erweitern, sondern die Welt in ihren Prinzipien, die sie  regieren, erkennen. Ein Höhepunkt dieser Spekulation war der Hegelsche absolute  Idealismus. Hegel meinte die Prinzipien der Welt insgesamt mit seinem System  erfasst zu haben. Er versteifte sich sogar dahingehend, seine Logik als Gedanken  Gottes vor der Erschaffung der Welt und die materialen Prinzipien als  Selbstbewusstsein Gottes zu bestimmen, das im Menschen zum Ausdruck käme. Aber  schon zu seinen Lebzeiten machten die Naturwissenschaften Entdeckungen, die  seinen Weltprinzipien widersprachen und die Geschichte leitete Revolutionen ein,  die seiner Geschichtsauffassung zuwiderliefen. (Dennoch kann man eine Menge von  Hegel lernen!)  
              Die Philosophie nach Hegel – in der Defensive gegenüber  den Einzelwissenschaften – ersetzte das System der Prinzipien durch eine –  „Weltanschauung“. Sie reagierte damit einmal auf die Unmöglichkeit die Welt  als Ganze in einem System zu erfassen und zum anderen auf das Bedürfnis nach  einer Sichtweise, die sich auf die Ganzheit der Welt bezieht. Denn, wie gesagt,  der Mensch kann sich nicht von einer Deutung der Welt als Ganzer verabschieden,  er benötigt ein Bewusstsein der Totalität, ohne das kann er als  vernunftbegabtes Wesen nicht existieren. Eine Philosophie als  „Weltanschauung“ ist aber problematisch. Die Welt als Ganze lässt sich  nicht anschauen. Selbst das heliozentrische Weltbild ist kein Bild, weil es mit  den Augen gar nicht beobachtbar ist.  
              Deshalb kann sich da, wo das prinzipielle Wissen der  Philosophie und die Gesetzeserkenntnis der Einzelwissenschaften aufhört,  Irrationales, Ideologie, Aberglaube und religiöse Spinnerei breit machen. So  war z.B. für Marx der Begriff ‚Ideologie’ noch falsches Bewusstsein, das  der Herrschaftssicherung dient, bei Lenin wird daraus jede Art  „Weltanschauung“, so dass es geistig nur noch um den Kampf der  „proletarischen Ideologie“ mit der „bürgerlichen Ideologie“ ging.  
              Die heutige geistige Situation, die ein vollständiges  System der Weltprinzipien als unmöglich erkennt und „Weltanschauung“ immer  mit Irrationalismen behaftet durchschaut, ist nicht aus diesem Dilemma zu  befreien. Man kann nur den Rat geben, die Welt soweit es geht in ihren  Prinzipien zu erkennen, ohne auf ein vollständiges Weltsystem zu hoffen. Und da  gibt es ja einiges an Prinzipienwissen, das die Welt verstehen lehrt: In der  Physik die Grundkräfte, deren schlüssiger Zusammenhang (Weltformel) aber noch  nicht herausgefunden wurde; in der Chemie das Periodensystem der Elemente; in  der Biologie der genetische Kode, dessen Wirkung aber erst vereinzelt klar ist;  in der Ökonomie die  Marxsche  Kapitalanalyse, deren Prophezeiung vom  Untergang  des Kapitalismus mit einer sozialistischen Hoffnung aber nur eine Möglichkeit  ist; und nicht zuletzt in der Philosophie die Logik, die es immerhin über  zweitausend Jahre gibt, und das kritische Instrumentarium des Denkens, mit  dessen Hilfe sich Rattenfänger, Verdummer und Manipulateure erkennen und auf  die Finger klopfen lassen. Auch in der philosophischen Disziplin der Ethik gibt  es das begründete Moralgesetz, keinem Menschen als bloßes Mittel, sondern  immer auch als Zweck an sich selbst zu behandeln; aber wie dieses in der  Menschheit durchsetzbar ist, damit ein ewiger Friede herrscht – das ist ein  ungelöstes Problem.  
           Ein vollständiges  systematisches Prinzipienwissen der Welt gibt es nicht, es bleibt vieles, was  generell unserem Denken nicht zugänglich ist, wie Kants „intelligibles  Substrat“, und was noch zu entdecken und zu erforschen ist. Es bleibt uns  nichts anderes übrig, als sich mit diesen Lücken unseres Wissens abzufinden  oder weiter zu forschen. Eine „Weltanschauung“  ist immer schon die Weigerung, die Welt begreifen zu wollen.  
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          Kann ich moralisch    handeln? 
          In Gesellschaften,    die durch Konkurrenzkampf und Marktwirtschaft bestimmt sind, entsteht eine    gesellschaftliche Resultante, im Kleinen wie im Großen, die keiner gewollt hat    und die keiner voraussehen kann. Jedes zweckbestimmte Handeln, ob moralisch legitimiert oder    nicht, kann dadurch in sein Gegenteil umschlagen. Allein dies verhindert schon,    dass moralisches Handeln durchgängig seinen Zweck erreichen kann.  
          Damit  ich leben  kann, muss ich meine Arbeitskraft verkaufen. Indem ich dies tue, setze  ich mich  nicht nur einer individuellen Ausbeutung aus, schaffe nicht nur einem  anonymen  Kapitaleigner seine Dividenden, sondern ich reproduziere auch das ganze  System,  das auf Ausbeutung beruht und mich und die anderen immer wieder dazu  zwingt, die Arbeitskraft zu verkaufen. Ich handle also unmoralisch und  kann doch  nicht damit aufhören, wenn ich nicht verhungern oder auf Kosten meiner  Klassengenossen (Sozialhilfe!) leben will.  
          Moralisches Handeln    ist in der kapitalistischen Klassengesellschaft also nicht möglich, bestenfalls    hat es einige Bedeutung im kleinen Familien- oder Freundeskreis. Deshalb aber zynisch zu    folgern: also kümmere ich mich nicht um Moral, verewigt dagegen den Zustand,    der moralisches Handeln verhindert.  
          Moral ist das Gesetz    der Freiheit. Ohne Moral herrscht der Krieg aller gegen alle. Diesen Zustand    abzuschaffen ist deshalb moralische Pflicht. Moralisches Handeln im Politischen ist heute    allein noch als Widerstand gegen die kapitalistische Produktionsweise    möglich.  
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          Soll ich auf mein    Gewissen hören? 
          Mit  dem Gewissen ist es so eine Sache. Einmal kommt aus ihm ein moralischer  Impuls, etwa wenn rechte Schläger eine Farbige in der Bahn belästigen  und man sich einmischt und der Frau hilft. Das Gewissen ist in der Kindheit  entstanden, wenn denn die Erziehung einigermaßen geglückt ist. Es enthält die  Stimme unserer Eltern und die Wirkung der Gesellschaft, z.B. durch die Schule  oder die Arbeitsstelle. Wir wissen aber nicht mehr. dass in uns jemand anders  redet und halten das Gewissen für unsere eigene Stimme, wir haben die Stimme  der Gesellschaft verinnerlicht. Durch die Erziehung, die immer auch Vorurteile  enthält, ist das Gewissen aber durch falsches Bewusstsein geprägt. Es enthält  ein konservatives Element. Dieser Aspekt des Gewissens kann sich bis zum  inneren Feind des Menschen entwickeln, etwa wenn er etwas Vernünftiges tun  will, sein Gewissen ihn jedoch daran hindert. So sind im Gewissen Normen  enthalten wie "Fleiß", "Pünktlichkeit" oder  "Einordnung in ein arbeitsteiliges Ganzes". In dem Moment aber, wo es  zum Streik kommt, hemmt dieses Gewissen, dass man sich dafür engagiert, weil  die genannten Normen nun verletzt und durchbrochen werden müssen. Das  Arbeitsethos des Lohnabhängigen ist notwendig, wenn er eine Arbeitsstelle  erhalten will,  es wird jedoch  zum inneren Feind, wenn es nicht  zugleich mit dem Bewusstsein gepaart ist, ausgebeutet zu werden. Der Philosoph  Kant verlangt (wenn auch in anderem Zusammenhang), dass sich das Gewissen selbst  reflektieren soll - es wird dann zur praktischen Vernunft. Dieses sollte  nicht nur das Moralgesetz enthalten, keinem Menschen bloß als Mittel, sondern  immer auch als Zweck an sich selbst zu behandeln, sondern auch grundlegende  Einsichten in die Analyse der kapitalistischen Gesellschaft, im Idealfall eine  kritische Gesellschaftstheorie. Ein solch reflektiertes Gewissen wäre dann die  nicht mehr nur unbewusste innere Stimme, der man folgen sollte, soweit dies  heute überhaupt möglich ist. (Vergleiche auch: Der  moralische Impuls der Opelarbeiter) 
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          Muss man sich    bilden? 
          Ja.  Wir leben heute in einer Zeit, die durch ständige Veränderung  gekennzeichnet ist. Wer sich nicht weiterbildet - auf welche Art auch  immer -, der wird früher oder später von den Ereignissen überrollt. Es  gibt aber auch moralische Gründe, sich zu bilden. Seit der Antike  konkurrieren verschiedene Moralauffassungen und Weltdeutungen  miteinander, man muss deshalb nicht nur wissen, was gut ist, sondern  auch, warum das Gute gut ist, man muss ein Selbstbewusstsein über die  Lebensprinzipien haben, denen man folgt. Hat man dieses  Selbstbewusstsein nicht, dann können Rattenfänger aller Couleur einen  vereinnahmen, manipulieren und ausnutzen. So haben die deutschen  Faschisten durch Propaganda die Bevölkerung, obwohl sie gegen den Krieg  eingestellt war, zum Mitmachen bis fünf nach zwölf gebracht. 
          Es  gibt noch einen zweiten moralischen Grund sich zu bilden. Wenn der  Mensch als Zweck an sich selbst bestimmt wird, dann gehört es zu seiner  Selbstzweckhaftigkeit, sich zu bilden - nicht nur fachlich oder  beruflich, sondern als Mensch. Solche Menschenbildung ist gemeint mit  den klassischen Formeln der "Kultivierung und Zivilisierung des  Menschengeschlechts" (Kant), der allseitigen Bildung des Menschen, der  Harmonie von Herz, Geist und Hand. 
          In  der heutigen Klassengesellschaft ist Bildung leider immer noch ein  Privileg. Nur etwa ein Drittel der Kinder können Abitur machen. Die  herrschende Politik favorisiert die Dreiklassenschule. In den unteren  Schichten verhindern Vorurteile eine höhere Bildung, ein geistiges  Versumpfen in den schönen Bildern der Kulturindustrie führt zu  Verblendungen. Viele in den oberen Schichten  sind von Ideologien besetzt und verdrängen ihre soziale Rolle. Durch  die geistige Anstrengung, welche den Menschen in ihrem Beruf abverlangt  wird, erscheint ihnen Weiterbildung als Qual, der Psychoanalytiker  Freud sprach z.B. von der Last in der Kultur, doch wenn Bildung zum  Bedürfnis geworden ist, dann kann sie auch als Lust empfunden werden.  
          Zwei  besondere Formen der Bildungsmisere sind die Halbbildung und die  Fachidiotie. Der Halbgebildete, weil er auf einem Gebiet ein bisschen  weiß, bildet sich ein, über alles Bescheid zu wissen und über alles  eine feste Meinung zu haben. Der Fachidiot ist zwar in seinem Fach ein  Spezialist, aber in anderen Bereichen, die zur Allgemeinbildung  gehören, ist er ein geistiger Stümper, der Typ des einseitig  Gebildeten.  
          Für  Aristoteles war ein Bewusstsein seiner Zeit und der Natur zu haben  Glückseligkeit. Heute, angesichts der Destruktionsmittel (ABC-Waffen),  wollen viele nichts Genaues darüber wissen und verdrängen eher die  Gefahren, die der Menschheit durch das aggressive kapitalistische  System, das von einem Automatismus regiert wird, drohen. Auf jeden Fall  ist es kein Glück mehr, die gesellschaftliche Welt, in der man lebt, so  genau zu kennen. Doch wenn die Welt an den imperialistischen Kriegen  der Zukunft untergehen würde, dann möchte ich wenigsten wissen wollen,  warum sie das tut. Das wäre der letzte Rest von Menschlichkeit im  Unmenschlichen. Schon damit dies nicht zur fatalen Alternative wird,  brauchen wir Bildung.  
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          Ist  Glück heute möglich? 
          Alle Menschen wollen glücklich sein.  Doch was jeweils als Glück verstanden wird, darin unterscheiden sich die  Menschen. Für den einen ist es, weil er krank ist, die Gesundheit, für den  anderen Lust, Musik hören oder Ansehen in seiner Gesellschaft. Wieder andere  sehen ihr Glück im Reichtum oder in einer sinnvollen Produktion, einem Hobby  oder im Sport. Der Nächste empfindet Glück darin, im Sommergras zu liegen und  im Himmel die Wolken ziehen zu sehen. Es gibt auch Leute, für die ist Glück  nur der glückliche Zufall, etwa beim Lottospielen. Und Fetischisten empfinden  Glück beim Streicheln ihres Lamborghinis oder wenn sie im Latexdress  herumlaufen können. Scheinbar gibt es für das Glück keine leitenden  Prinzipien, es scheint individuell zu sein wie sonst nichts. Und tatsächlich  ist die Glücksvorstellung der Neuzeit durch die Individualisierung des Glücks  geprägt. Deshalb kann die Politik bestenfalls Bedingungen des Glücks  verbessern, falls das ihre Absicht wäre, aber das pursuit of happiness ist nicht möglich.   
          Doch auch wenn das Glück stark  individuell bestimmt ist, gibt es doch Regeln für das Glücklichsein, auch wenn  die nur den Rang von Kochrezepten haben: Man kann sie abwandeln und ergänzen,  wenn man sie aber völlig ignoriert, dann wird das angestrebte Glück  wahrscheinlich scheitern.   
          Die Gesundheit mag für einen  Kranken Glück bedeuten, doch wer einigermaßen gesund ist, gibt sich damit  nicht zufrieden. Andererseits ist Krankheit ein Teil des Lebens, und wenn die  Krankheit nicht lebensbedrohlich oder sehr schmerzhaft ist (dagegen gibt es Palliativmedizin!),  dann kann dieser Zustand auch ein Zustand der Besinnung werden, einmal aus dem  Alltagstrott entflohen zu sein, um etwa ein gutes Buch zu lesen – also  durchaus auch Glücksmomente enthalten. Ansehen oder Ehre als Glück wird  von vielen erstrebt. Wer wollte nicht gern einmal auf einer Bühne im  Rampenlicht stehen? Aber Ansehen ist von anderen abhängig, die ihre eigenen  Ziele verfolgen: Vielleicht wird man nur von Geschäftemachern oder  Sensationsmedien ausgenutzt oder vom Publikum vorgeführt. Auch Reichtum kann nicht als Glück befriedigen. Nicht dass Armut edler wäre. Wer hungert  oder seine Bedürfnisse dem üblichen Stand des Reichtums einer Gesellschaft  entsprechend nicht befriedigen kann, der kann auch nicht glücklich sein.  Sondern ein gewisser Wohlstand ist schon notwendig, aber nur als Bedingung des  Glücks – es sei denn man heißt Dagobert Duck und erfreut sich am Geldzählen,  ist also Geldfetischist. Die größte Gruppe wird heute wohl die Lust als Glück ausgeben. Lust ist aber nicht gleich Lust. Der sexuelle Genuss bei einer  Prostituierten scheint mir weniger befriedigend zu sein als die zwischen einem  liebenden Paar. Auch ist die körperliche Lust, so wichtig   sie auch für viele ist, doch dem Menschen und seinen Möglichkeiten  nicht voll als Glück angemessen. Das Mampfen von Chips oder anderem Fast Food  kann nur einen primitiven Gaumen befriedigen. Auch die Kühe empfinden Lust beim  Grasfressen. Dagegen steht ein schön arrangiertes Mal, das ein differenziertes  Geschmacksempfinden voraussetzt, zusammen mit Freunden genossen wird und auch  noch ernährungsphysiologisch durchdacht ist. Hierbei wird auch der Geist des  Menschen nicht beleidigt. Ebenso ist die Lust beim Hören von Popmusik  bestenfalls reduziertes Glück, wenn die acht Töne der tonalen Musik in immer  wieder gleichen banalen Variationen (musikalischer Schwachsinn) erscheinen.  Immerhin ist Musik etwas spezifisch Menschliches, d.h. an ihr ist, wie primitiv  auch immer, der Geist des Menschen beteiligt. Deswegen kann eine wahrhaft  gespielte Komposition der Klassik oder der modernen E-Musik tiefe Glücksgefühle  hervorrufen, bei denen man sein differenziertes Bewusstsein nicht ausschalten  muss wie etwa bei der Tanzmusik.   
          Im Übrigen ist das Streben nach Lust  der Rohstoff, mit dem die  Kulturindustrie arbeitet, um die Menschen einer sekundären  Ausbeutung zu unterwerfen. So begrüßenswert es ist, dass die Menschen an  durchschnittlich mehr Konsumgüter gelangen können als in früheren Epochen  (trotz Sozialabbau), so werden ihnen doch auch sinnlose Bedürfnisse  aufgeschwatzt, sie werden über ihre Lüste zum Konsum animiert, den sie gar  nicht brauchen. Kaufen wird zum Selbstzweck, ist sogar schon als  Krankheitssymptom anerkannt. Zweck dieses künstlich forcierten Massenkonsums  ist nicht das reflektierte Bedürfnis, sondern die „Ankurbelung der  Wirtschaft“. Der Mensch wird reduziert auf seine Eigenschaften als williger  Produzent und angepasster Konsument.   
          Alles bisher über das Glück Gesagte  bezieht sich auf Glücksmomente, Glück als zeitweiliges  Hochgefühl  oder als  Hochstimmung. Jeder weiß aber, dass Hochstimmungen und Hochgefühle nicht  dauerhaft sein können. Tannhäuser hielt es auf dem Lotterbett der Liebesgöttin  Venus nur einen Monat aus. Die Hochstimmung benötigt den Kontrast, die  permanente Befriedigung der Lust wird schal. Für die antike Philosophie war Glück  deshalb auch kein Hochgefühl (Verliebtheit z.B. galt als Krankheit), sondern Glückseligkeit  war als eine  Lebensweise konzipiert. Aristoteles fragt nach dem spezifisch  Menschlichen, an dem sich die Glückseligkeit orientieren kann. Diese findet er  in der Betätigung des Denkvermögens, in der Weisheit (Vernunft), die auf die  dianoetischen (geistigen) Tugenden angewiesen ist, weil die geistige Seele  allein den Menschen zukommt und keinem anderen Lebewesen, das wir kennen. Die  Lebensweise, zusammen mit Gleichgesinnten zu philosophieren (Symphilosophieren),  unter der Bedingung von materiellen Sorgen frei zu sein und  Muße   zu haben, ist für Aristoteles die vollkommene Glückseligkeit, vor allem  wenn sie ein Leben lang anhält. Richtig daran ist, dass kein Glück ohne den  geistigen Aspekt wirklich menschliches Glück ist. Aber das Glück, das in der  Kontemplation, der Betrachtung der Welt liegen soll, muss sich – ganz  abgesehen von der Sklavenarbeit, auf der es basiert – außerordentlich  verbiegen angesichts der Kriege und des Elends der Antike. Heute, wo durch  Massenvernichtungswaffen und imperialistische Konflikte die Möglichkeit  besteht, dass  sich die Menschheit  auslöscht, scheint überhaupt kein Glück mehr im Betrachten des  gesellschaftlichen Seins zu liegen. Dennoch ist auch in der genauen Analyse des  Bestehenden, im Selbstbewusstsein seiner Zeit ein Glücksmoment des Geistes.  Dies wird deutlich, wenn man sich die Alternative dazu anschaut: Wer an Wunder  glaubt, sich einlullen lässt von der Bilderflut der Medien, primitiven Slogans  der Boulevard-Presse aufsitzt oder sein Bewusstsein durch den Mainstream  bestimmen lässt, der ist nicht nur ein Opfer der Verhältnisse, der opfert auch  noch sein Bewusstsein und sein Gewissen auf dem Altar der Manipulateure und wird  selbst zum  provisorischen Glück, das heute menschenmöglich ist, unfähig.   
          Für die antiken Philosophen war es  selbstverständlich, dass  Lohnarbeiter das spezifisch menschliche Glück nicht  erlangen können. Allein ihre Fremdbestimmung bei der Arbeit verhindert bereits  eine glückselige Lebensweise: ein Abhängiger ist nicht frei in seinen  Handlungen, sein mögliches Glück ist also auf die Freizeit beschränkt, die  als Erholung selbst nur Teil des Arbeitsprozesses ist. Andererseits hat das  Leben eines antiken Müßiggängers für die meisten Menschen heute zu Recht  etwas Banausisches. Die moderne Industrie hat in uns das Bedürfnis gepflanzt,  produktiv tätig zu sein (und sei es die Produktion von Texten wie ich gerade)  und wir beginnen dieses Bedürfnis schon mit dem ersten Spielzeug in uns  aufzunehmen. Die Produktion der Lohnabhängigen bezweckt aber nicht vernünftige  Produkte, sondern einen akkumulierbaren Mehrwert (bzw. Profit) in einer dem  Menschen gegenüber verselbstständigten kapitalistischen Ökonomie. (Siehe  unseren Kurs: „Ökonomie“)  Da  auch materiell Abgesicherte auf Kosten des Glücks von Lohnabhängigen leben, können  sie ebenfalls nicht das volle Glück erreichen. Sie müssen sich entweder  geistig deformieren oder sie nutzen ihre Möglichkeiten für den Kampf um eine  bessere Welt. Es sieht anscheinend so aus, dass ein volles menschliches Glück  heute prinzipiell nicht möglich ist. Am ehesten ist eine glückselige  Lebensweise möglich im Kampf um die Veränderung der gesellschaftlichen Verhältnisse,  die eine solche Lebensweise verhindern. Gelungene Schritte zu dieser Veränderung  sind dann Glücksmomente, die eine Vorahnung zukünftig möglicher Glückseligkeit  schaffen. 
          (Vgl. hierzu auch ausführlicher:  Bodo Gaßmann, Artikel: Glück, Glückseligkeit, in: Europäische Enzyklopädie  zu Philosophie und Wissenschaften. Hrsg. v. Hans Jörg Sandkühler, Bd. 2, S.  470 – 473, Hamburg 1990.) 
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          Wut, Groll, Hass und Zorn 
          Wenn uns etwas  Ungerechtes widerfährt, wenn wir beleidigt, gedemütigt oder schikaniert werden,  wenn uns jemand in die Enge treibt oder die Verhältnisse, denen wir ausgesetzt  sind, unerträglich werden, dann ist die erste spontane Regung Wut. Dies ist ein  unmittelbarer Affekt, der mit mehr oder weniger Aggressionsbereitschaft  verbunden ist. Der Affekt offenbart sich in psychischen Reaktionen: Wir werden  bleich oder laufen Rot an oder zittern gar. 
          Können wir den Grund des  Übels nicht abstellen, dann verwandelt sich die Wut in Groll. Die Wut wandert  als Groll teilweise ins Unbewusste, wird zur heimlichen Feindschaft  eingewurzelt. Groll ist zurückgestauter Unwille, der durch innere und äußere  Widerstände gehindert ist, sich nach außen zu entladen. Er ruft Verbitterung  hervor, die sich zu Hass steigern kann. 
          Hass ist ein intensives  Gefühl der Abneigung und Feindseligkeit gegen Personen und soziale Gruppen. Sie  ist das konträre Gegenteil der Liebe. Hass kann sich steigern bis zum Vernichtungswillen  gegen Menschen, die vermeintlich die Ursache des Hasses sind. Insofern kann  tödlicher Hass entstehen, der sich in akuten Hassausbrüchen äußert. War der  gehasste Andere einst eine geliebte Person, für die man immer noch Sympathie  empfindet, dann entsteht Hassliebe. Diese offenbart die Ambivalenz dieses  Gefühls überhaupt, denn Hass ist immer auch im Unbewussten verankert, wenig  rational. 
          Dennoch haben bürgerliche  Philosophen wie Max Scheler aus dem Hass ein philosophisches Urprinzip des  Menschen und seiner Gesellschaft gemacht. Scheler verwandelt die  psychologischen Begriffe der „Liebe“ und des „Hasses“ zu universellen  Erklärungsgründen für alles historische Geschehen. Kriege entstünden aus Hass,  die Gesellschaft wird zusammengehalten durch Liebe (vgl. Erinnyen Nr. 18, S.  41). Eine solche Simplifizierung und Schematisierung lässt sich beliebig als  ideologische Rechtfertigung gebrauchen und lenkt von den wahren Verhältnissen ab.  (Kriege entstehen durch den aus dem Wirtschaftssystem folgenden Kapitalexport,  der eine Sicherung der Geschäftsbedingungen in aller Welt nötig macht; die  Gesellschaft wird tatsächlich durch den Markt und die Verwertungsinteressen des  Kapitals – „Wachstum“ – zusammengehalten.) 
          Nichtsdestotrotz muss man  die psychische Disposition von Wut, Groll und Hass Ernst nehmen, weil sie  Menschen zerstören kann und von den Herrschenden ausgenutzt wird, um ihre  Sonderinteressen durchzusetzen. So ist es ein beliebtes Schema, Menschengruppen  zu stigmatisieren, gegen sie zu hetzen und sie pauschal als Feindbild  hinzustellen, um Wählerstimmen zu gewinnen und die eigene Klientel  zusammenzuschweißen. Während der Zeit des deutschen Faschismus hat diese  Herrschaftsstrategie zu millionenfachem Massenmord geführt. 
          Von Seiten einer  rationalen Psychologie wird vorgeschlagen, dass sich der wutentbrannte,  grollende oder hassende Mensch zunächst einmal seine Gefühle bewusst macht.  Dann darüber reflektiert, um die Gründe für den Hass herauszufinden. Sind diese  Gründe irrational, bloß fiktiv und von anderen (aus Interesse) ihm eingeredet  worden, dann sollte dieser den Prozess der Selbstaufklärung soweit forttreiben,  dass er reale Erfahrungen mit den vormals Gehassten macht und sie in ihrer  Wirklichkeit kennen lernt. Dadurch ist seine Selbstaufklärung nicht nur  kontemplativ, sondern wird durch ein praktisches Element gefestigt.  
          Doch dieses Ideal der  Selbstaufklärung über den eigenen Hass ist in der antagonistischen Gesellschaft  mit ihren Ideologien, pluralistischen Weltanschauungen und dem irrationalen  Selbstbewusstsein nur wenigen möglich. Denn meist wird durch psychologische  Selbstaufklärung nur ein falsches Bewusstsein durch ein anderes falsches  Bewusstsein ersetzt. Solange die gesellschaftlichen Verhältnisse durch  Klassengegensätze und einen entfremdeten Mechanismus (Kapital) bestimmt sind,  drängen diese dem Bewusstsein immer wieder ideologische Formen (also sozial  notwendiges falsches Bewusstsein) auf. 
          Andererseits gilt: Solange  die gesellschaftlichen Verhältnisse immer wieder berechtigte Gründe für Wut, Groll  und Hass produzieren, ist die rein psychologische Überwindung des Hasses eine  Selbstentmächtigung der sozial deklassierten, letztlich aller lohnabhängigen  Menschen. Da der Hass kein guter Ratgeber für die ist, welche sich gegen die  Ursachen des Hasses wehren wollen, weil er teils unbewusst ist, teils ein  unbeherrschbares Gefühl, das zu Überreaktionen neigt, ist eine Selbstaufklärung  über den eigenen Hass durchaus nötig. Eine solche Selbstaufklärung müsste die  irrationalen Aspekte des Hassgefühls von seinen berechtigten unterscheiden. Der  derart reflektierte und anerkannte Hass verwandelt sich dann in Zorn.  
          Zorn ist ein  reflektierter Affekt der Negation. Er wird wegen Ungerechtigkeiten  hervorgerufen,  die uns durch die Umwelt zugefügt  werden, und enthält gegenüber dem unreflektierten Hass ein moralisches Moment.  Wütend können auch Tiere werden. Der Zorn ist eine spezifisch menschliche  Reaktion. Werden anerkannte Sollens- oder Rechtsnormen eklatant verletzt, dann  kann dadurch Zorn entstehen. Werde ich manipuliert und erkenne das, dann  entsteht Zorn auf den Manipulateur oder seine Auftraggeber. Werde ich  ausgebeutet, wird mir also ein Teil meines Arbeitsproduktes durch den  Kapitaleigner gestohlen, obwohl Diebstahl in der bürgerlichen Gesellschaft  geächtet ist, dann werde ich zornig, wenn ich diesen Zusammenhang erkenne. In  diesem Sinne gibt es heute eher zu wenig Zorn. Wenn vor zwanzig Jahren 800  Millionen Menschen hungerten und heute diese Zahl sogar noch größer ist, obwohl  die Regierungen damals versprachen, die Menge der Hungernden zu halbieren, dann  ist Zorn nötig. Bertolt Brecht lässt seinen Galilei gegen das geduldige  Ertragen miserabler Zustände durch die Bauern, die der „Kleine Mönch“  rechtfertigt, sagen: „Zum Teufel, ich sehe die göttliche Geduld Ihrer Leute,  aber wo ist ihr göttlicher Zorn?“ (Ende von 9)   Es ist ein Zeichen für einen aufgeklärten Menschen, dass er seinen Hass  überwindet und – soweit er berechtigte negative Emotionen hat – ihn in Zorn  umwandelt. 
          Ebenfalls kann eine  sozialistische Bewegung, die eine grundlegende Veränderung der  gesellschaftlichen Verhältnisse anstrebt, nicht auf den Hass als Mittel der  Veränderung setzen, weil er als unbewältigtes Gefühl ihre Ziele, eine  emanzipierte Gesellschaft, behindern, gar verhindern würde. Sie muss deshalb  versuchen, alle Irrationalismen aus ihren Handlungen herauszuhalten. Deshalb braucht  sie auf Gefühle nicht zu verzichten, sie ersetzt den Hass auf die leichenträchtige  Ökonomie des Kapitals durch den Zorn auf sie. 
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          Über Freundschaft 
          Über  Freundschaft schreiben heißt Ratschläge fürs Leben geben, die abgehoben sind  von der Individualität der Menschen, denen sie zugedacht sind. Jeder muss sich  seinen Freund oder seine Freundin selbst aussuchen, diese Beziehung pflegen  usw. Freundschaft scheint etwas bloß Individuelles, ganz Persönliches und  Emotionales zu sein.  
          Dennoch  kann es interessant sein, das objektive Ideal der Freundschaft aus der  philosophischen Tradition kennen zu lernen und mit dem eigenen Leben zu  konfrontieren, um zu sehen, ob die eigene Freundschaft das Menschenmögliche  erreicht, ob die Freundschaftsbeziehung steigerbar ist oder ob man sich in  oberflächlichen Kontakten zu anderen Menschen begnügen will. 
          Aristoteles  geht von der Bestimmung des Menschen aus, um seine Auffassung von Freundschaft  zu begründen. Der Mensch unterscheidet sich vom Tier durch das begriffliche  Denken (Verstand und Vernunft) und sein Selbstbewusstsein (Wissen über das  Wissen, z.B. das Wissen, dass man sterben muss). Auch ist der Mensch ein  Sozialwesen (vgl. Nikomachische Ethik, 9. Kapitel), er ist also auf andere  Menschen angewiesen, die Freundschaft ist dann die qualitativ höchst mögliche Beziehung  zwischen Menschen. Es geht Aristoteles weder um die Beschreibung empirischer  Menschen und deren Beziehung, obwohl seine Art der Freundschaftsbeziehung zu  seiner Zeit möglich war, noch geht es ihm um ein abgehobenes Ideal in einem  Ideenreich, sondern um das, was er für eine Möglichkeit des Menschen ansah, die  aus seinem Wesen geschlussfolgert werden kann. 
          Nun  gibt es viele Ausprägungen des Denkens und der sozialen Beziehungen, sodass die  Bestimmung des Menschen als vernunftbegabtes und soziales Lebewesen, wie  Aristoteles sie darstellt, selbst schon ein Ideal ist – allerdings ein Ideal,  das in bestimmten Epochen der Geschichte eine reale Möglichkeit war und deshalb  auch heute  - bei entsprechend  eingerichteten Bedingungen – wieder sein kann. Ist der Mensch ein Sozialwesen  und will glücklich sein, dann braucht er Freunde als höchstentwickelte Form der  menschlichen Beziehung. Ist der Mensch als Spezies durch begriffliches Denken  ausgezeichnet, dann muss seine Freundschaft auch auf der Vernunft basieren.  
          Aristoteles  bestimmt den Freund als ein „anderes Ich“, als ein „zweites Selbst“. Dies ist  ein hoher Begriff von Freundschaft, der in einer Konkurrenzgesellschaft, wo  jeder dazu gedrängt wird, nach dem Motto homo  homini lupus est (der Mensch ist des Menschen Wolf, Hobbes (übrigens eine  Verunglimpfung der Wölfe)) zu agieren, kaum zu leben ist. Man muss sich schon  weitgehend frei gemacht haben von den verinnerlichten Konkurrenzmechanismen, um  den Anderen, den Freund als zweites Selbst zu betrachten und entsprechend mit  ihm umzugehen. 
          (In  der Antike, in der autarke Sklavenhalter entsprechend den primitiven  Produktivkräften und autonom Denkende entsprechend dem damaligen Wissen  miteinander lebten, war dies eher möglich – wenn auch die Folgen der Sklaverei,  das Leid der zahllosen Masse, meist von den Philosophen verdrängt wurden.) 
          Man  bekommt eine Vorstellung von diesem hohen Rang der Freundschaftsbestimmung,  wenn man sich Schillers Ballade „Die Bürgschaft“ anschaut. Ein Mann wird von  einem Tyrannen zum Tode verurteilt und soll hingerichtet werden. Er bittet sich  drei Tage Urlaub vom Gefängnis aus, um seine Familienangelegenheiten zu ordnen.  Dann werde er zurückkommen und sich hinrichten lassen. Als Pfand für ihn werde sein  Freund diese drei Tage im Gefängnis einsitzen und hingerichtet werden, wenn der  verurteilte Freund und Freigänger nicht wiederkommt. 
          Würden  Sie unter diesen Umständen für Ihren Freund ins Gefängnis gehen? Wenn ihre  Freundschaft darin besteht, dass Sie beide im Anderen ein zweites Selbst sehen,  dann müssten Sie ohne zu zögern einwilligen, den Freund im Todestrakt zu  vertreten. Die meisten würden heute wohl vor so einem Freundschaftsdienst  zurückschrecken. Aber dann würde die Freundschaft nicht ihrem Ideal  entsprechen.  
          Das  Selbst wird von Aristoteles wie von Kant als die menschliche Vernunft  angesehen, die das Regierende in unserer Psyche sein sollte und über empirische  Erfahrungen entscheidet, wie sie gedeutet werden sollen, welchen Stellenwert im  psychischen Haushalt sie einnehmen sollen usw. Daraus folgt, dass eine solche  Freundschaft nur zwischen Menschen möglich ist, die sich an der Vernunft  orientieren. Um ein extremes Beispiel zu nehmen: Zwischen Gangstern kann es  keine Freundschaft geben, da ihre Beziehung auf Interessengleichheit beruht,  die immer nur vorübergehend ist und ihren Maßstab allein im eigenen  (körperlichen) Wohl hat. Ändern sich die Interessen, wird der eine dem anderen  verraten, wenn es ihm nützt, denn er hat kein inneres Prinzip (der Vernunft),  das er anerkennt und das seine Beziehung bestimmt. Ähnliches gilt zwischen den menschlichen  Wirtschaftssubjekten im Kapitalismus. 
          Ebenfalls  kann es keine Freundschaft zwischen Lehrling und Meister; zwischen Schüler und  beamtetem Lehrer, der ihn zensieren muss; zwischen Unternehmer und seinen  Lohnabhängigen, kurz: zwischen Ungleichen geben. Denn die Abhängigkeit des  einen vom anderen verhindert, dass sie sich gegenseitig als anderes Selbst  ansehen. 
          Aristoteles  war der Meinung, auch zwischen Mann und Frau (in der Ehe oder Liebesbeziehung)  könne es keine Freundschaft geben. Insofern die Frau in der Antike dem Mann  untertan war, erscheint diese Auffassung plausibel. Aber sein Argument, die  Erotik und Leidenschaft der Liebe beeinträchtige die Vernunft, ist zumindest  auch heute noch diskussionswürdig. Denn zwischen Mann und Frau regiere nicht immer  die Vernunft, sondern oft die Leidenschaft. In einer Liebesbeziehung die Erotik  und die Freundschaft (dem Ideal entsprechend) miteinander in Einklang zu  bringen, ist auf jeden Fall eine Kunst (vgl. Fromm: Die Kunst des Liebens).  
          Ist  der Freund (oder die Freundin) ein anderes Ich, dann ist es selbstverständlich,  dass der Freund dem Freund hilft. Allerdings warnt Aristoteles davor, aus dieser  Hilfe einen Dauerzustand werden zu lassen, denn dann gerät der Hilfsbedürftige  in Abhängigkeit von seinem helfenden Freund, die Gleichrangigkeit zwischen  beiden geht verloren und darüber oft auch die Freundschaft. 
          Freundschaft  muss einen Inhalt haben, sonst wäre sie bloß eingebildet. Der Inhalt aber ist  die Verständigung über das Selbst, die objektive Vernunft in den Freunden. Wenn  der Freund ein anderes Selbst ist und wenn dieses Selbst wesentlich in der  Vernunft bestehet, dann ist Freundschaft auch nur zwischen Vernünftigen  möglich. Am meisten vernünftig sind aber die Philosophen, die ihr Wissen und  ihre Person am avancierten Stand der Vernunft ausrichten, d.h. die nicht nur  eine große Allgemeinbildung haben, sondern auch die philosophische Tradition  studiert und dadurch erst den avancierten Stand der Vernunft erreicht haben.  Denn nur dann können sie überhaupt wissen, was vernünftig ist, also das haben,  was in der philosophischen Tradition Weisheit genannt wurde. 
          Auf  keinen Fall ist es möglich mit jemand befreundet zu sein, der eine konträre  Lebenseinstellung und Philosophie vertritt. Es müsste sich der eine dem anderen,  ohne nach der Vernunft zu gehen, anpassen, was auf Opportunismus hinausläuft.  So kann es heute eine Freundschaft zu Neofaschisten oder Kapitalismusfreunden  für einen an Vernunft orientierten Menschen nicht geben.  
          Aristoteles  war 20 Jahre Schüler und Freund Platons. Als er aber seine eigene Philosophie  aus der Kritik an der platonschen entwickelte, zerbrach die Freundschaft. Denn  für diese höchste Freundschaft gilt seitdem: Plato amicus, magis amica veritas (Platon ist ein Freund, eine  größerer Freund aber ist die Wahrheit). Anderenfalls müsste man seine  Einsichten verleugnen, lebte in der Lüge und Heuchelei, träte also in  Widerspruch zu sich selbst, hätte also zwei Selbst – und wäre dadurch unfähig  zur Freundschaft.  
          Auf  der Vernunft fußende Freundschaft kann man immer nur mit wenigen Menschen  haben, weil man mit ihnen Zusammenleben sollte (am selben Ort) und es schon  zeitlich unmöglich ist, mit vielen Freunden intensiv zu verkehren. Politische  Freunde gehören nicht zu dieser Art Freundschaft, insofern diese Freundschaft  allein auf den gleichen politischen Ansichten und Interessen beruht, denn –  abgesehen von der Problematik der Interessengleichheit – ist Politik immer auf  äußere Ziele gerichtet, die nicht in der Person des Anderen oder seinem Selbst  liegen. Dadurch aber kann der politische Freund nicht als anderes Ich angesehen  werden (es sei denn, er ist mehr als nur ein politischer Freund). 
          Sind  nun alle Bedingungen für die Freundschaft vorhanden und stimmt man auch mit dem  Anderen als Individuum zusammen, dann besteht die Freundschaft aus dem  gemeinsamen Leben und dem miteinander Philosophieren (Symphilosophieren).  Dieses Zusammenleben und dieser „Austausch der Worte und Gedanken“ auf der  Basis des avancierten Standes der Vernunft ist für Aristoteles eine „Quelle der  Lust“ und die höchste Form der Glückseligkeit. 
          Die  Vernunft verlangt auch nach Aristoteles, in die Tat umgesetzt zu werden. Sie  kann nicht nur im kontemplativen Philosophieren bestehen – auch wenn die Kontemplation  ihre Ziele in sich hat, jedes Handeln jedoch immer auch äußere Ziele verfolgt,  deren Bedingung niemals vollständig in unserer Macht liegen. Auf diesen tätigen  Aspekt der Vernunft hat das bürgerliche Zeitalter entgegen der platonischen und  aristotelischen Tradition zu recht bestanden. Für Aristoteles folgt aus dem Imperativ  zum Handeln, den die Vernunft fordert, dass nur tugendhafte Menschen Freunde  sein können (siehe oben das Beispiel mit der Gangsterfreundschaft). Er konnte  noch die Illusion haben, in einer antagonistischen Gesellschaft konsequent  tugendhaft leben zu können. Ist diese Illusion kritisch aufgelöst wie in der Gegenwart, dann wird auch der Freundschaftsbegriff von  Aristoteles und die mit ihm verbundene mögliche Glückseligkeit problematisch.  
          Sein  hoher Begriff von Freundschaft bleibt indes eine Möglichkeit des Menschen,  jeder gedankliche Abstrich davon wäre eine Reduktion menschlicher Möglichkeiten,  eine Rechtfertigung der bestehenden Konkurrenzverhältnisse und die Festlegung  der Menschen auf ihre (höheren) tierischen Funktionen. Wenn man unfähig ist,  diesen hohen Begriff von Freundschaft zu leben, dann sollte man sich dies  ehrlicherweise eingestehen. Diejenigen, die zumindest gedanklich an diesem  Begriff der Freundschaft festhalten, nach dem ein Freund ein anderes Selbst ist,  hätten sich mit ihren Freunden zu bewähren an der Herstellung von Bedingungen,  die es ermöglichen, diese Freundschaft auch zwanglos und unproblematisch zu  leben. Aus der bloß abstrakten Möglichkeit des Ideals der Freundschaft würde  dann eine reale Möglichkeit, die allen Menschen offen stünde. 
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          Gibt es Moral im    Zusammenleben zwischen Mann und Frau? 
            
          Sollte ich in der    Ehe oder Zweierbeziehung treu sein? 
            
          Kann man heute noch    eine Familie gründen? 
            
          Sollte man Kinder    großziehen? 
            
          Was heißt    Selbstverwirklichung? 
            
          Was ist, wenn meine    Selbstverwirklichung auf Kosten des Lebenspartner geht? 
            
          Wie viel    Fernsehkonsum ist angebracht? 
            
          Welche Rolle sollte    Sport in meinem Leben spielen? 
             
          „Wie  hältst du’s mit der Religion?“ 
           Auf diese Frage von Gretchen  antwortet Faust ausweichend, um sie nicht vor den Kopf zu stoßen. Zweihundert  Jahre später schreibt jemand ein Buch („Schlussstrich“)  mit der Absicht, dem Christentum einen letzten Stoß zu versetzen. Und ein Mann  namens Deschner hat sein Leben damit verbracht eine vielbändige  Kriminalgeschichte des Christentums zu schreiben. Es lebt trotzdem weiter –  als Gespenst, das jeder für seine Zwecke instrumentalisieren kann, weil es  keinen Gehalt mehr hat. Wer sich heute fragt: Gibt es einen Gott? – der hat  sich schon entschieden, Trost im christlichen Aberglauben zu suchen, sich durch  sinnlose, aber wohlklingende Worte verblöden zu lassen. Seit 800 Jahren sind  die möglichen Gottesbeweise widerlegt, seit 800 Jahren ist das Christentum wie  jede andere monotheistische Religion theoretisch tot (die polytheistischen sind  es schon länger!). Wenn jemand etwas Positives von Christus daherschwätzt,  dann will er meist etwas anderes: mein Geld, meine Anpassung, dass ich kusche,  meine Bereitschaft in den Krieg zu ziehen, mich willenlos machen, mich  verdummen. 
           Andererseits ist ein Atheismus,  der nicht durch Argumente erhärtet ist, nicht allzu weit vom christlichen  Vorurteil entfernt. Ein Atheismus aus dem Bauch birgt in sich die Gefahr, einen  anderen Aberglauben oder primitiveren Vorurteilen zu verfallen. Deshalb sollte  sich jeder, der Religion ablehnt und nicht an Gott glaubt, mit Argumenten gegen  die Religion befassen. Ein Anfang  dafür  könnte mein Essay über Religion  und Gewalt sein. 
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          Was geht uns der Tod    an? 
          Nichts! Denn Angst,    Furcht, Leiden am Gedanken zu sterben usw. sind Empfindungen. Mit dem Tod aber    sind alle Empfindungen verschwunden, wir sind nicht mehr lebendig, haben kein    Gefühl und kein Bewusstsein mehr. Noch nicht einmal Träume oder seelische    Bewegungen des Unbewussten finden statt. Deshalb, so sagt Epikur, geht uns der    Tod nichts an. Auch den höheren Blödsinn von einem Weiterleben nach dem Tod,    sei es in der Hölle oder im Himmel, kann uns nicht berühren, wenn wir auf dem    geistigen Niveau der Zeit sind. Spätestens seit dem 14. Jahrhundert sind alle    Gottesbeweise und damit die gesamte Mythologie des Christentum und anderer    Religionen widerlegt.  
          Dennoch gibt es ein    gewisses Weiterleben nach dem Tod. Nicht das Individuum oder die individuelle    Seele überlebt natürlich. Wir leben biologisch ein bisschen in unseren Kindern    weiter und geistig, abgesehen von der unmittelbaren Erinnerung von Freunden, in    unseren Büchern, die wir hinterlassen.  Die  Erinnerung ist der    rationale Gehalt von Himmel und Hölle, der unser Gewissen prägt. Aber auch nur    solange wir leben. 
          Warum sich dann noch    vor dem Tod fürchten? Zugestanden, fast jeder fühlt sein Selbstwertgefühl    gekränkt, wenn er daran denkt, dass er sterben muss. Auch die Angst beim    Sterben große Schmerzen zu haben, ist verständlich. Dagegen hilft auch nicht    die Erkenntnis, das es heute ein Hospizbewegung gibt, die ein schmerzfreies    Sterben ermöglicht. Denn diese Hospize sind teuer, und die Krankenkassen    knausern, wenn die Arbeitskraft nicht mehr herstellbar ist. Aber die Frage zielt    auf den Tod ab, nicht auf das Sterben. Der Tod geht uns nichts an.  
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          Soll ich in einer    politischen Organisation mitarbeiten? 
            
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              Erinnyen Nr. 18  
                  
                
                
           
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