Australien
Eine Fotoreportage
Inhalt
1. Einleitung
2. Reisen Der Weg ans andere Ende der Welt
3. Sydney
4. Die Oper
5. Outback
5.a. Highway
6. Uluru - Ayers Rock
7. Aboriginals
8. Nationalpark
9. Tiere
10. Darwin
Literatur
Als ich in Frankfurt aus Australien kommend mit dem Busshuttle zum Fernbahnhof fuhr, saß neben mir eine junge Frau, die mehrere Monate als au pair in Australien war. Sie wollte unbedingt mit mir ihre Begeisterung über das Land teilen. Beim Gespräch über gemeinsam besuchte Orte im 5. Kontinent wies sie empört kritische Anmerkungen von mir zurück. Australien war ein Teil ihres Lebens geworden. Zurück in Deutschland war ihr vermutlich nicht nur die Erinnerung noch wertvoller geworden, sondern auch ihre jugendliche Unbekümmertheit erzeugt eine andere Sichtweise als die des reflektierenden Bildungsreisenden, als der ich mich empfand. Auch als ich das Thema wechselte und von dem ungeheuerlichen Licht im Zentrum des Outbacks schwärmte, das jeden Maler begeistern müsse, war die Verstimmung nicht mehr zu beheben.
Wenn in jeder australischen Stadt die McDonald-Restaurants anwesend sind wie in Hamburg oder Hannover oder Prag auch, dann kann man sich den Magen auch in Hannover verderben. Was mich interessiert hat, ist nicht die Ähnlichkeit, sondern die Differenz – und dazu gehört selbstverständlich die weitgehend ursprüngliche Landschaft. Da sich die Lebensweisen der Industrieländer immer mehr angleichen, ist es vor allem die fremdartige Natur, die fasziniert... Was der Leser hier erhält, ist also ein subjektiver Blick auf Australien, das, was ich ertastet, gerochen, geschmeckt, gehört und auch mittels meiner Kamera gesehen und reflektiert habe.
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Der Weg ans andere Ende der Welt
Mit solch einem Schiff musste man monatelang reisen um auf der anderen Seite des Globus anzukommen. Eine eingeübte Mannschaft war notwendig, die oft jahrelang nicht nach Hause zurückkehren konnte. Und ohne Todesfälle ging es meist auch nicht ab.
Ein Nachbau der HMS Endeavour, mit der James Cook 1770 Australien erforschte und dadurch die Erschließung durch die Engländer erlaubte. Das Schiff liegt in einer der Hafenbuchten von Sydney, dem ersten Landungsplatz der Siedler.
Monatelang mussten die Siedler in solch engen Kästen hausen, bis sie endlich an der Küste landen konnten.
Damit überhaupt Siedler nach Australien kommen, wurde das Menschenmaterial aus den überfüllten Gefängnissen Englands geholt. In den Reiseführern wird empfohlen, die Aussies darauf nicht anzusprechen. In Sydney sind die Menschen da weniger empfindlich: Was von der Geschichte einschließlich der strapaziösen Besiedlung des Landes sich in den Charakteren der Menschen sedimentiert hat, sind ein pragmatischer Charakter und eine freundliche Rauheit.
Ein gezeichnetes Bild: Gefangene werden auf den neuen Kontinent gebracht - nach Verbüßung ihrer Strafe oder bei besonderen Verdiensten wurden sie freigelassen und waren normale Kolonisten.
Heute dagegen fliegt man mit solchen Ungetümen durch die Höhenluft, durchreist in 19 Stunden Flug Deutschland, Polen, die Ukraine, Georgien, Tschetschenien, Afghanistan, den Hindukusch, Indien, Thailand, Malaysia, Singapur und Indonesien - ohne auch nur etwas von diesen Ländern zu sehen. Die Zeit schlägt den Raum tot und du sitzt eingepfercht zwischen 400 anderen Menschen.
Eine Boeing 747-400.
Der Autor in seiner Unbequemlichkeit und mit seinen Ängsten.
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Ängste beim Blick nach unten, Platzangst. Wenn es bampy wird, kommt die Angst hinzu, die Kiste könnte auseinander brechen. Da helfen auch keine rationalen Überlegungen, die davon sprechen, dass Flugzeuge die sichersten Verkehrsmittel sind. Es ist und bleibt etwas Unnatürliches mit 800 km/h in 11 000 m Höhe 12 Stunden am Stück um die halbe Erdkugel zu düsen.
Meist sah man aus den Flugzeugen bestenfalls ein paar Lichter. Selten nur gab es faszinierende Möglichkeiten, ein paar Zentimeter vom Abgrund getrennt die Adern trockener Flüsse - hier im Outback - wahrnehmen zu können.
Denkmal für die weißen Eroberer des Kontinents in Katherine.
Die Eroberung des Kontinents durch ein paar Weiße war gewiss eine körperliche Strapaze, aber noch nicht geprägt von Menschenmassen, Großstätten, Maschinenindustrie und alles durchdringenden Kommerz, obwohl das Geldkapital und sein Imperialismus überhaupt erst dafür gesorgt haben, das Siedler anlandeten.
Das Outback bei Curtin Springs mit Ausblick auf den Mt. Connor.
Endlich angekommen bei dem Ziel der Sehnsucht nach dem ganz Anderen: die Wüste, das Outback. Dieser Berg ähnelt sehr dem Uluru, warum man um den Uluru so ein Tara macht und diesen schönen Hügel beiseite lässt, ist mir unverständlich. Vermutlich ist der Kult um nur einen Berg touristisch profitabler.
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